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ROSA
LUXEMBURG
Gedenkgraffiti für Rosa Luxemburg
Rosa
Luxemburg, Mitbegründerin der KPD und des Spartakusbundes, erfährt
unweit vom Denkmalsockel von Karl Liebknecht eine offene Würdigung.
Hier wird die Mauer als Fundament für eine geschichtliche, politische
Person genutzt und erfährt eine Neubewertung durch Selbstbezichtigung.
Am
9.November kann sich Berlin an einer neuen Gedenkstelle für Rosa
Luxemburg am zentralen Potsdamer Platz vor dem Sonycenter erfreuen.
Dadurch kam es auch zur Annäherung zum Karl Liebknecht Sockel, der erst
jüngst von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) aus den Archivaren geholt
und am angestammten Platz wieder eingeweiht wurde. Auf dem allein
stehenden Mauersegment auf dem ehemaligen Mauerstreifen wurde ein
Graffiti von Rosa Luxemburgs Büste mit der eher parodoxen
Selbstbezichtigung >>ich bin eine Terroristin<< aufgesprüht. Da
dieses Mauersegment eine enorme Medienpräsenz hat und touristisch,
exzessiv als Fotoobjekt genutzt wird, rückt Rosa Luxemburg wieder ins
zentrale Blickfeld der Auseinandersetzung zwischen Kommunistin,
Antimilitaristin, Pazifistin und Staatsfeindin Nummer 1. Man sollte hier
auch die Verzerrung der geschichtlichen Terminologie und der Ideologen
im Auge behalten. Auch Ulrike Meinhof hatte man als Staatsfeindin Nummer
1 bezeichnet. Bei ihrer Beisetzung trat der Dichter Erich Fried ans Grab
und nannte Ulrike Meinhof >>die größte deutsche Frau nach
Rosa Luxemburg<<. Nach
der unangemeldeten öffentlichen Einweihung kletterten Lars von Goethe
und Stefan Micheel mit den Masken von Rosa Luxemburg und Ulrike Meinhof
vor ihren Gesichtern auf den Sockel von Karl Liebknecht und hielten eine
gemeinsame, programmatische Rede über das Vergessen in den
geschichtlichen Zeiträumen. |
Video |
mit
besonderm Dank an Tessa Verder und Lars Rupert Vincent von Goethe für
die Unterstützung des Projekts und Performance |
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