akustische rauminstallaion  fortissimo berlin  nov. 2004 

 

Der Rennwagen ist der gekrönte Star aller Kraftfahrzeuge, der Fetisch unserer mobilen Gesellschaft, der erotisierende Werbeträger unserer konsumorientierten Gesellschaft.  

Die unbeschränkte Mobilität ist eine tragende Stütze in den Zerrbildern unserer gesellschaftlichen Wirklichkeit. Hier hat das über 100 jährige Modell des Ottomotors auf den Pisten der Höchstgeschwindigkeiten seine schillernde Ungebremstheit bewahren können.  Die Symbiose Mensch und  Maschine mutiert zu einer uneingeschränkten  Ich-Mobilität.
Der sich scheinbar selbst steuernde Rennwagen isoliert den Probanten in seiner Überlebenszelle vor der Knautschzone eingesponnen in ein  Kokon aus Kohlefasern. Durch das sogenannte „Hans-System“, die Schnittstelle  zwischen
Halswirbelsäule, Kopf, Helm und Cockpitwand, ist eine Einheit aus Steuerung, Kraft und Geschwindigkeit entstanden und komponiert sie zu einem Jetzt-Schrei der „Freiheit“ aus dem aufbrüllenden Motorensound. 

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Realisierung
Täglich wurde in der U2-Alexanderplatz eine akustische  Situation erzeugt, die einen Rennwagen mit Höchstgeschwindigkeit durch die132  Meter lange U-Bahnhalle hindurchrasen ließ. Die mehrspurige  Aufnahmetechnik ermöglichte eine
authentische Übertragung über 16 hintereinandergeschaltete, auf die gesamte Streckenlänge verteilte Soundboxen. Dadurch wurde eine akustische Situation geschaffen, die mit der Realität an der Rennstrecke beinahe identisch war. Der Rennwagen näherte sich aus der Ferne an,  durchraste den Raumkörper der U-Bahnstation im Bruchteil einer Sekunde mit Höchstgeschwindigkeit und verließ ihn genauso schnell wie er in  ihn hineingefahren war.
 

 
Ausstellungstext  Leonie Baumann 

 Video

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